Endlich habe ich die Zeit gefunden mal einige Bilder von unserem neuen Wasseragamen-Terrarium einzustellen.
Noch kurz zu mir. Ich bin Verheiratet mit einer tollen Frau, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat ein Tierheim zu leiten.
Daraus resultiert, das es immer wieder arme Geschöpfe zu uns nach Hause schaffen.
Das letzte war dann ein adultes Wasseragamen-Mänchen. Alter laut Spezialist aus München ca. 10 Jahre.
Da ein Tierheim in den wenigsten fällen auf so ein Tier eingestellt ist, musste ich mir was einfallen lassen.
Also musste ein neues Terrarium her. Um kosten zu sparen versuchte ich viele vorhandene Baumaterialien zu verwenden.
Teile der Beleuchtung, Glasscheiben, Kunststoffteich, Filteranlage und einiges an Holz waren vorhanden.

Dann ging es auf dem Papier los. Kurze Zeichnung und los ging es. Der Platz wurde gewählt, das ehemalige Kinderzimmer unseres Jüngsten.
Im Tierheim war kein Platz, also doch bei uns Zuhause.

Begonnen habe ich mit zwei vorhanden Grundplatten. Die unterste war auf Rollen(Dies würde sich im Nachhinein als Problem herausstellen).

Da Loch für den Teich wurde gesägt und der Teich probeweise eingesetzt, Die Höhe der Stützen wurde so gewählt das der Teich auf der Grundplatte aufliegt.
Dann erfolgte der Aufbau mit einem Gestell aus Holzlatten bis zur Decke. Das alles ging mit dem richtigen Werkzeug richtig flott, nur das ständige hoch und runter laufen wurde zum echten Fitnesstraining.


Nach dem das Grundgestell fast fertig war, wurde das ganze von der Innenseite mit Feuchtraumplatten aus Rigips verkleidet.
In der Front wurde ein großes Fenster bestehend aus 2 Scheiben zum schieben eingeplant. An den schrägen Seiten wurden 2 feste Scheiben eingesetzt. Hier hatte ich alte Glasregalböden in 8mm zur Verfügung.
Wie gesagt ich musste sparen und es wurde alles verwendet was da war.
Nach dem ich innen alles verleidet hatte wurden die Fugen vergipst und verschliffen. Ein Schutzanstrich aus Badezimmergrundierung wurde in mehreren Schichten aufgetragen. Die Wartezeit zwischen den Arbeitsschritten war nervig, wurde aber dazu genutzt weiteres kostengünstiges Baumaterial zu organisieren.
Nach der Trocknungszeit wurde der Teich mit Bauschaum eingesetzt und mit Aquariumsilikon abgedichtet, Da vermieden werden sollte das irgendwo Wasser am Schluss am Grund stehen bleibt, wurde um den Teich mit Styropor in der richtigen Stärke aufgefüllt und die Lücken wieder mit Bauschaum verspritzt. Der Bauschaum wurde dann soweit wieder abgeschnitten, das eine ziemlich Glatte Oberfläche übrig blieb.
Weil Feuchtigkeit in einem Tropenterrarium ein großes Problem da stellt, habe ich Teichfolie (diese musste ich leider kaufen

Die komplette Folie wurde verklebt und an den Seiten 30 cm hoch geklappt. Auf der suche nach etwas zum beschweren während der Trocknungszeit, fand ich meine alten Hantelgewichte. Endlich weis ich wozu man die benutzt.

Nach dem die Folie am Grund getrocknet war, wurden sie an den Seiten nach oben verklebt. Auch hier sollte alles glatt anliegen. zum Schluss die Folie in den Teich noch ein Stück überlappen lassen, einschnitten und komplett verklebt.
Bis dahin dachte meine Frau noch das ich keinen Dreck mache......




Alle Seiten wurden verkleidet und vollflächig verklebt. An der Rückwand und den geraden Seiten 35 mm, der Rest 20 mm stark.
Vom Grund bis zum Boden, die Fenster freigelassen.
Auch hier musste alles erst mal trocknen. Unter der Woche war genug zeit dazu.
Am darauf folgenden Wochenende sollte es mit der Grundgestaltung der Rück.-und Seitenwände begonnen werden. Hierzu verklebte ich, für die Liegeplätze und den Bachlauf, mehrere schichten Styroporplatten auf einander. Diese wurden dann mit dem Messer, der säge und dem Heißluftföhn in Form gebracht.
Verschiedene Platten befestigte ich an der Rück.-und Seitenwand mit Silikon.
Mit dem Föhn fing ich dann an einige Strukturen auszuarbeiten.
Jetzt begann die richtige Sauerei. In Wochenlanger Arbeit wurde Fliesenkleber in sehr vielen Schichten auf den gesamten Wänden verteilt. Viele feine Strukturen geformt(dies hätte ich mir im nachhinein sparen können) und viel Dreck verursacht.
Zum Leidwesen meiner Frau blieb der Dreck und Staub nicht nur in dem einen Zimmer.

Aber ich tat es ja auch für Sie, somit lies sie Gnade vor recht walten.

Der Bachlauf wurde in der Garage bearbeitet und dann nachträglich eingepasst.
Diese Arbeit zog sich über fast 4 Wochen hin, es sollte ja immer richtig trocken sein und arbeiten musste ich ja auch noch.

In der Zwischenzeit fing ich an mich über die Beschichtung der Wände zu konzentrieren.

Viel lesen hilft viel und das Internet kennt viele Rezepte.

Ich entschied mich für Hypertufa, dies schien mir die beste Wahl zu sein. Das beschaffen der Zutaten stellte mich vor eine größere Herausforderung als gedacht. Nach einigen Tagen und vielen Kilometern mit dem Auto, hatte ich alles zusammen.
(ps.: wenn noch einer Perlit braucht, ich habe noch was übrig

Die Mischung der Komponenten erfolgte in der Garage und das war gut so....

Zuerst versuchte ich mich an dem Bachlauf, dies konnte ich auch in der Garage üben. Es funktionierte erstaunlicher Weise sehr gut und der Dreck hielt sich in grenzen.
Dann erfolgte die mit Sicherheit anstrengendste Arbeit an dem ganzen Terrarium, man glaubt gar nicht wie schwer das Zeug mit der Zeit wird. Durch die Konstruktion war ja auch nicht wirklich viel Platz und der Muskelkater am Abend war vor programmiert.

Zum Glück hatte ich die Deckenplatte noch nicht montiert, somit hatte ich wenigstens Frischluft bei der Arbeit.
Ich hatte leider schon einen der starken Äste quer fest mit eingearbeitet, das machte das ganze nicht einfacher.
Auch hier zog sich die Arbeit mehrere Wochen hin, aber das Ergebnis war echt cool. Ich weis nicht wie viele Eimer ich angerührt und in den ersten Stock hochgetragen habe, aber es waren verdammt viele.
3/4 viertel der Wände bewarf ich, direkt nach dem Auftragen, mit losem Torf und drückte diesen etwas fest. Im oberen Bereich lies ich das Hypertufa ohne extra Torfschicht. Dort war es bereit Trocken und die Idee mit dem Torf hatte ich erst später.
Einige Angebrachte Styroporplatten ließ ich ohne Beschichtung, diese wurden dann in Steinoptik lackiert und versiegelt.
Ich begann auch gleich mit dem Hypertufa viele Korkteile mit zu befestigen. Dadurch wurde das ganze sehr 3 Dimensional und man sieht keine Befestigungen.
Des weiteren hatte ich gleich im Vorfeld Blumentöpfe mit eingearbeitet, diese wurden dann auch mit Fliesenkleber verkleidet. Damit sich keine Staunässe darin bildet, wurden kleine Bohrungen angefertigt und Schläuche eingeklebt.
So das ist Teil eins ,meiner Baudoku. der Rest folgt in kürze..
